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Der Baustein Layout
Moti­vation

Die graphische Benutzer­ober­fläche oder allgemein Bedien­ober­fläche (engl. user interface) ist das für die Nutzer sicht­bare Ergeb­nis der Pro­dukt­ent­wick­lung. Indivi­duelle Soft­ware wird in der Regel einge­setzt, um Geschäfts­prozesse im Unter­nehmen besser zu unter­stützen als es mit Soft­ware “von der Stange” mög­lich ist. Nutzer arbei­ten effi­zien­ter und machen weni­ger Feh­ler, weil unter­nehmens­spezi­fische Arbeits­abläufe durch beson­dere Fähig­keiten in der Soft­ware abge­bildet wer­den. Indivi­duelle Soft­ware kann einem Unter­nehmen einen ent­scheiden­den Vor­teil in einem umkämpf­ten Markt­segment ver­schaffen. In der Bedien­ober­fläche eines IT-Systems steckt daher ein enor­mes Wissen. Dieses Wissen gilt es mit dem Bau­stein Layout zu sichern.

Mit dem Wunsch nach einer Ver­änderung einer Bedien­ober­fläche drücken Nutzer ihre Bedürf­nisse in der Regel sehr klar aus. Die Akzep­tanz einer Bedien­ober­fläche muss sich nach Gesichts­punk­ten der Ergo­nomie (objek­tive Kri­terien) und der bevor­zug­ten Arbeits­weise der Nutzer (subjek­tive Kri­terien) rich­ten. Eine früh­zei­tige Abstim­mung mit einer reali­täts­nahen Dar­stel­lung der Fens­ter, Dia­loge und Mas­ken ist ein Erfolgs­faktor. Ein Nutzer kann aber kaum ein­schät­zen, was eine Ver­ände­rung in einem Teil der Bedien­ober­fläche für das IT-System und die Pro­dukt­ent­wick­lung bedeu­tet. Es ist Auf­gabe des Pro­dukt­verant­wort­lichen, früh­zei­tiges Feed­back der Ent­wick­ler zu not­wen­digen Korrek­turen des Ent­wurfes wäh­rend der Reali­sierung zu geben. Er tut das mit dem Bau­stein Layout.

Pro­jekt­manage­ment

Der Pro­dukt­­verant­wort­liche hat mit dem Bau­stein Layout die Mög­lich­keit, jeden mit dem Auf­trag­geber abge­stimm­ten Ent­wurf für die Bedien­ober­fläche zu erfas­sen. Der Ent­wurf (engl. mockup) ist eine reali­täts­nahe Dar­stel­lung eines Elements der Bedien­ober­fläche. Der Ent­wurf ver­mittelt vor­rangig das Aus­sehen (engl. look and feel).

Im Steck­brief des Bau­steins befindet sich eine Liste der geplan­ten Techno­logien für die Implemen­tierung der Bedien­ober­fläche. Das ist eine sehr wert­volle Infor­mation für das Archi­tektur­manage­ment, um Themen wie Lizenz­kosten, tech­nische Unter­stützung vom Her­steller oder unter­nehmens­weite Vor­gaben recht­zeitig zu behan­deln.

Anfor­derungs­analyse

Der Pro­dukt­­verant­wort­liche hat mit dem Bau­stein Layout die Mög­lich­keit, den Ent­wurf für ein Ele­ment der Bedien­ober­fläche als Ergeb­nis der Ana­lyse zu sichern. Er kann auf Ver­änderungen durch Feed­back der Domä­nen­exper­ten rea­gieren und den Ent­wurf anpas­sen.

Eine Bedien­ober­fläche ver­folgt immer ein bestimm­tes Bedien­kon­zept. Die Größe des Bild­schirmes (z.B. Watch, Smart­phone, Tablet, Moni­tor, UHD-TV) und die Mög­lich­keiten der Ein­gabe (z.B. Maus, Tasta­tur, Stift, Berüh­rung) beein­flus­sen die Gestal­tung der Bedien­ober­fläche. Ein Bedien­kon­zept ver­folgt auch das Ziel einer Stan­dardi­sierung der Ele­mente der Bedien­ober­fläche durch eine Gestal­tungs­richt­linie (engl. style guide). Jedes abge­stimmte Bedien­kon­zept liegt als Bau­stein Concept vor und wird mit dem Bau­stein Layout ver­knüpft.

Pro­dukt­entwick­lung

Der Bau­stein Layout ist für Leser (z.B. Ent­wick­ler oder Tester) der zen­trale Ein­stieg, um sich über die Bedien­ober­fläche zu infor­mieren. Der Begriff Layout ist als Sammel­begriff für eine Reihe von Elemen­ten einer Bedien­ober­fläche zu ver­ste­hen. Welche Ele­mente das sind, wird weitest­gehend durch die Wahl der Client-Techno­logie bestimmt. Eine Desk­top-Anwen­dung hat Elem­ente wie Fenster, Dialog oder Maske. Hin­gegen sprechen wir in einer Smart­phone-Anwen­dung eher von einem Screen. Der Über­blick im Bau­stein muss jeden Leser in die Lage ver­setzen, einen Teil der Bedien­ober­fläche fach­lich einzu­ordnen. Über die Ver­knüpfung der ein- und aus­gehenden Daten mit den Bau­steinen Entity oder Event bekommt ein Leser Infor­mationen zu Objekten, die eine wich­tige Rolle in der Ver­arbei­tung und Dar­stel­lung der Daten spielen. In der im Bau­stein ver­öffent­lichten Spezifi­kation finden Leser alle Details zur Imple­mentierung.

Gemäß Prinzip COD gilt der Titel des Bau­steins als Vor­gabe für den Namen der Imple­mentierungs­klasse. Mit dieser ein­­fach umzu­­setzen­den Regel muss kein Autor mehr eine spezi­elle Doku­­mentation im Wiki schrei­ben, um ein Ele­ment der Bedien­ober­fläche mit der tech­­nischen Lösung zu ver­­knüpfen. Der Titel des Bau­steins reicht als Ein­­stieg in die Imple­­mentierung.

Das Wiki.

Ein Erfolgsfaktor.