Das Prinzip KISS besagt, dass Autoren eine möglichst einfache Beschreibung für Inhalte im Wiki wählen sollen. Leser sollen nicht an einer großen Menge an Details ersticken, die sie im Grunde nicht brauchen. Sie sollen den Blick auf die wirklich wichtigen Dinge nicht verlieren. Ähnlich wie “Spaghetti-Code” beim Programmieren möchten Leser keinen “Spaghetti-Text” im Wiki vorfinden.
Auch wenn Leser einer Produktdokumentation nicht die primäre Zielgruppe für die einfache Sprache sind, helfen ihre Regeln den Autoren dabei, bessere Texte zu schreiben.
Die Regel zur Vermeidung von schweren Worten oder Spezialbegriffen kann jedoch nicht angewendet werden. Begriffe der Domäne sind Teil der gemeinsamen Sprache und müssen erhalten bleiben. Verlinkt man jedoch diese Worte und Begriffe mit dem Glossar, kann sich jeder Leser mit einem Klick die für das Verständnis notwendigen zusätzlichen Informationen besorgen. Die einfache Sprache ist spätestens dann ein Vorteil, wenn im Team Personen arbeiten, deren Muttersprache nicht gleich der Domänensprache ist.
Das Prinzip KISS fordert von den Autoren, dass sie ganz konsequent nur das beschreiben, was die Leser benötigen. Nicht mehr und nicht weniger. Das erfordert ein hohes Mass an Disziplin bei Autoren und Lesern gleichermaßen. Es ist für einen Autor sehr viel schwerer, eine Information »auf den Punkt« zu bringen als einfach drauf los zu schreiben.
Klein anfangen ist die Devise. Gibt es konkrete Rückfragen der Leser, dann bietet es sich an, die Klärung für alle nutzbar zu machen. So wird der Inhalt schrittweise besser, bleibt aber schlank, dort wo mit einem kurzen Satz alles gesagt ist.
»Weniger ist mehr« sagt ein Sprichwort. Weniger Inhalt, auf den wir uns aber verlassen können hat mehr Wert als eine Unmenge an Dokumenten, denen wir nicht vertrauen.
Einfach bedeutet, dass wir eine Struktur verwenden, die es uns erlaubt, Wissen in überschaubaren Portionen nachhaltig zu beschreiben. Autoren brauchen klare Regeln, die sie leiten, die ihnen helfen, die richtige Detailtiefe in ihren Texten zu erreichen. Autoren brauchen eine vorgegebene Struktur, die ihnen hilft, Wissen sinnvoll und für Leser nachvollziehbar aufzuteilen.